Workshops sind ein wichtiger Bestandteil vieler Arbeitsprozesse und können von kreativen Brainstorming-Sitzungen bis hin zu intensiven Prozessentwicklungen reichen. Alle Teilnehmenden wünschen sich am Ende ein zufriedenstellendes Arbeitsergebnis und einen wertschätzenden Weg dorthin.
Um das sicherzustellen kommt der Kommunikation untereinander eine große Bedeutung zu. In der Welt der Workshops reden wir dabei von "Spielregeln". Das sind Rahmenbedingungen, die unseren Umgang miteinander im Workshop definieren und eine Grundlage schaffen um produktiv zu einem Workshopergebnis mit Mehrwert zu gelangen.
Doch was genau gehört dazu und wie vereinbart man diese Regeln gemeinsam?Nachfolgend erfahren Sie nicht nur welche Spielregeln üblicherweise vereinbart werden, sondern auch wann dies am geschicktesten zu tun ist und welche Besonderheiten ebenso in den Bereich "Kommunikationsspielregeln" fallen.
Zeitpunkt der Vereinbarung
Zugegebenerweise ist das Thema "Wann vereinbare ich Spielregeln" vielleicht am leichtesten zu beantworten: zu Beginn eines Workshops. Nach einer Begrüßung und ggf. einem Check-In lassen sich vor dem Start in tiefere Themen ein paar Minuten finden, um sich kurz auf bestimmte Umgangsformen zu verständigen. Dies könnte zum Beispiel mit einer mündlichen Darstellung der wichtigsten Kommunikationsaspekte erfolgen. Falls es nötig erscheint, können die wichtigsten Regeln auch kurz auf einer PowerPointfolie verdeutlicht werden. Obligatorisch ist auch die Frage in die Runde, ob es Ergänzungen oder Wünsche gibt.
Warum braucht es Workshop-Spielregeln?
In einem Workshop kommen in der Regeln unterschiedliche Personengruppen zusammen. Alle bringen ihre ganz eigene Sichtweise, Arbeitseinstellung und Erfahrungen mit.
Um erfolgreich zusammenarbeiten zu können, braucht es eine gemeinsame Grundlage, die von allen akzeptiert wird. Häufig sind Spielregeln recht allgemeingültige Verhaltensnormen. Trotzdem ist besonders bei Personengruppen, die sonst wenig zusammenarbeiten eine Erinnerung an diese ein sinnvoller Einstieg in einen Workshoptag.
Indem wir uns gemeinsam auf Spielregeln einigen und diese respektieren, können wir die Qualität unserer Workshops verbessern und erfolgreiche Ergebnisse erzielen. Denn letztendlich liegt der Schlüssel zum Erfolg in einem konstruktiven Miteinander und einer offenen Zusammenarbeit.
Was für Spielregeln kennen wir?
Doch was sind denn jetzt eigentlich unsere Regeln? Wie angedeutet gehören einige prinzipiell zum "guten Ton". Dazu gehören:
👉 allgemeines respektvolles Verhalten gegenüber Meinungen anderer Teilnehmer unabhängig von ihrer Position
👉aktives Zuhören
👉das Vermeiden von Unterbrechungen
👉das Stellen von Handys auf lautlos
👉Privates in den Pausen
👉Vertrauliches bleibt im Raum.
Andere setzen schon etwas weiter in der Kommunikationskultur an und Bedingen eine wertschätzende Reflexion. Dazu gehört:
👉das Geben von konstruktivem Feedback
👉Konstruktive Kritik, offene Ansprache von Problemen
👉Prägnante Diskussionsbeiträge
👉Offene Fragenkultur
👉Keine persönlichen Angriffe
Individuell angepasst für jeden Workshop
Es ist wichtig, dass die Spielregeln individuell auf den jeweiligen Workshop abgestimmt sind und zum Moderationsstil sowie zum Ziel der Arbeitsgruppe passen. Die Moderation kann sich bereits im Voraus überlegen, welche Regeln für den Workshop gelten und diese dann gemeinsam mit den Teilnehmenden abstimmen. Hier gilt vor allem, dass 3-5 prägnante Regeln den Fokus haben sollten.
Besonderheiten
Manchmal erfordern besondere Umstände auch besondere Maßnahmen. So kann es sein, dass man aus Vorerfahrungen weiß, dass es in der Umsetzung punktuell Schwierigkeiten gab. Sollte der Bedarf bestehen, kann eine besonders wichtige Regel groß und praktisch visuell dargestellt werden. Zum Beispiel auf einer Metaplanwand, einer Flipchart oder ähnlichem. Dies kann dann in direktem Sichtfeld der Arbeitsumgebung aufgehängt werden, sodass bei Bedarf der Fokus kurz darauf geleitet werden kann.
Weiterhin ist auch jeder Workshop an unterschiedlichen Stellen etwas Individuelles. Jederzeit kann es Spezialregeln geben, wenn diese im Vorfeld von allen Teilnehmenden akzeptiert wurden.
Vertrauen als Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit
Unterm Strich bleibt folgende Feststellung: Durch die Festlegung von klaren Spielregeln und die Einhaltung dieser Regeln können die Teilnehmer offen ihre Gedanken und Ideen teilen und konstruktiv zusammenarbeiten, um gemeinsam Lösungen zu finden. Und das sollte der Zielsetzung jedes Workshops entsprechen.